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27.07.2015 | (rsn) - Drei harte Wochen Tour de France liegen hinter den 21 Mannschaften. Zeit für radsport-news.com, eine Bilanz der 102. Tour de France zu ziehen. Welche Teams haben überzeugt, welche sind hinter den Erwartungen zurück geblieben?
Teil 2
Cannondale-Garmin: Kapitän Andrew Talansky brauchte lange, um in Schwung zu kommen. Doch in den Alpen war der US-Amerikaner ein belebendes Element und verbesserte sich in der Gesamtwertung noch auf Rang elf. Einen Sieg verpasste Talansky als Zweiter der 17. Etappe ebenso wie der Ire Daniel Martin, der gleich zweimal Zweiter wurde (8. + 11. Etappe). Der Kanadier Ryder Hesejadal imponierte auf der 20. Etappe als Ausreißer mit nimmermüdem Kampfgeist und wurde in Alpe d'Huez schließlich Dritter.
Cofidis: Eine enttäuschende Tour musste der französische Zwitdivisionär verbuchen. Klassementfahrer Daniel Navarro war drei drei Wochen lang praktisch unsichtbar und fuhr den Besten hinterher, der Rest der Mannschaft konnte die dadurch gewonnenen Freiheiten nicht in Ergebnisse umsetzen. Der mit großen Ambitionen gestartete Sprinter Nacer Bouhanni kam nicht über einen sechsten Rang auf der 4. Etappe hinaus und musste nach einem Sturz noch vor dem ersten Ruhetag aufgeben. Besser– Kenneth Vanbilsen wurde immerhin einmal als kämpferischster Fahrer ausgezeichnet und probierte es auf den Champs Élysées nochmals mit einer Attacke.
Etixx-Quick Step: Mit drei Etappensiegen durch Mark Cavendish, Zdenek Stybar und Tony Martin - der zudem bis zu seinem Sturz zwei Tage das Gelbe Trikot trug - , war die belgische Formation eine der erfolgreichsten bei dieser Tour. Dabei hatte das Rennen recht unglücklich begonnen, verpasste Martin als Zweiter im Auftaktzeitfahren den Sprung an die Spitze der Gesamtwertung. An den folgenden Tagen pirschte sich der Deutsche zwar an das Gelbe Trikot heran, das er sichaber erst mit seinem Sieg auf der 4. Etappe holte. Klassementfahrer Rigoberto Uran hatte mehr Tiefen als Höhen und beendete die Rundfahrt abgeschlagen auf Platz 42. Cavendish gewann zwar seine insgesamt 27. Etappe, hinterließ aber einen deutlich schwächeren Eindruck als sein großer Konkurrent André Greipel - was im letzten Sprint auf den Champs-Elyseés offen zutage trat, als der Brite nur Sechster wurde.
Europcar: Nicht der in die Jahre gekommene Thomas Voeckler, sondern Pierre Rolland, der am Ende Rang zehn in der Gesamtwertung herausfuhr, war das Aushängeschild des franzöischen Zweitdivisionärs. Der Franzose zeigte eine bärenstarke dritte Woche und war eine der dominerenden Figuren auf den Alpenetappen. Rolland wurde Zweiter in St.Jean de Maurienne, Sechster in Alpe d'Huez und imponierte vor allem durch seinen Kampfgeist. Dagegen blieb Routinier Voeckler deutlich hinter den Erwartungen zurück. Bryan Coquard wusste beim Tour-Debüt zu überzeugen, sprintete aus einem dezimierten Feld heraus in Le Havre auf Rang drei und musste sich am Sonntag in Paris nur André Greipel geschlagen geben. Beeindruckend auch die Auftritte von Pierriq Quemeneur. Der Franzose zeigte sich in der ersten Tour-Woche immer wieder in Fluchtgruppen, ohne dass allerdings Zählbares für ihn heraussprang. Europcar war zudem neben LottoNL-Jumbo das einzige Team, das in voller personeller Stärke auf den Champs-Élyseés ins Ziel kam.
FDJ: Bis zum vorletzten Tag war die Tour für die französische Equipe ein einziges Desaster, doch dann sorgte Thibaut Pinot mit seinem Sieg in Alpe d`Huez für den späten Stimmungsumschwung. Der Vorjahresdritte hatte sich zuvor auch nicht von Stürzen und Defekten den Kampfgeist rauben lassen und war bereits in Mende Zweiter geworden. Dort allerdings hatten er und sein Landsmann Romain Bardet (Ag2R) sich den Sieg allerdings auf ziemlich dilettantische Weise noch von Steven Cummings (MTN-Qhubeka) vor der Nase wegschnappen lassen. Doch vor allem in den Alpen lief es dann immer besser für Pinot, der seine starken Auftritte schließlich mit dem Triumph in Alpe d'Huez krönte. Dagegen waren die Vorstellungen von Sprinter Arnaud Demare eine einzige Enttäuschung. Der 23-Jährige blieb jeden Beweis seiner Klasse schuldig, zu mehr als einem sechsten Etappenplatz reichte es nicht.
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