Erster Tagessieg für „Pechvogel“ Christian Knees

09.05.2003  |  Der 22-jährige Christian Knees (KED Radteam Berlin) hat am Freitag die vierte und längste Etappe der 28. Internationalen Thüringen-Rundfahrt U 23 gewonnen. Nach 174,6 Kilometern vom Heilbad Heiligenstadt nach Saalfeld gewann der Berliner Außenseiter den Spurt einer siebenköpfigen Ausreißergruppe in 4:04:21 Stunden vor Gordon Leimeister (Team Mapei Bayern) und Heinrich Haussler (Lotusan Cottbus). Der Träger des Gelben Trikots, der niederländische Vor-jahressieger Pieter Weening, kam mit dem Hauptfeld ins Ziel. Markus Fothen (TEAG Team Köstritzer) bleibt Gesamtsechster und behauptete sein rotes Bergtrikot, das weiße Sprintleibchen wechselte zu André Greipel (Team Köstritzer). Leimeister als bester Nachwuchsfahrer der Jahrgänge 1983/84 trägt am morgigen Samstag auf der schweren 5. Etappe von Saalfeld nach Bad Berka (vier Bergwertungen) das blaue Trikot.

Knees war im Vorjahr Zweiter der Gesamtwertung gewesen und hatte noch vier Tage vor dem Start der Thüringen-Rundfahrt beim Weltcup-Rennen „Rund um den Henninger Turm“ mit Rang vier beste Form be-wiesen. Doch bei diesjährigen „Tour de France“ für Nachwuchsfahrer hatte er vor seinem ersten Tagessieg nur Pech gehabt. Auf der ersten Etappe ereilte in einer Baustelle ein Plattfuß, mit dem er einen Kilometer unterwegs war, bevor er von seinem Teamkollegen Daniel Musiol das Hinterrad bekam. Dasselbe Bild auf Etappe zwei: Wieder ein Plattfuß, dieses Mal auf Kopfsteinpflaster, vier Kilometer vor dem Ziel in Behrin-gen.

„Ich brauche jeden Erfolg, um mich ins Gespräch zu bringen“, sagte Knees, der um einen Profivertrag kämpft. Fast 60 Kilometer war die Aus-reißergruppe vorne weg gefahren, der Abstand zum Hauptfeld betrug zwischenzeitlich fast zwei Minuten. „Ich habe mir keine Gedanken ge-macht, ob wir eingeholt werden“, sagte Knees. „So etwas funktioniert, oder es funktioniert nicht.“ 200 Meter vor dem Ziel zog auch der blonde Berliner den Spurt an – und gewann ungefährdet. Auf der vierten Etap-pe, die von Heiligenstadt über Mühlhausen, Blankenburg, Sömmerda, Bad Berka und Rudolstadt nach Saalfeld führte, hielten sich die favori-sierten Rabobank-Jungprofis zurück. Die einzige Bergwertung (Kilome-ter 137,2) nach einer bis zu 12-prozentigen Steigung gewann Haussler vor Leimeister und Steffen Greger (Hofbräu Radler Stuttgart).

„Am Samstag wird es ernst“, sagt Andreas Bach, der Sportliche Leiter der Thüringen-Rundfahrt, vor der Königsetappe. Auf dem Programm der vorletzten Etappe stehen vier Bergwertungen (dreimal erste Kategorie, einmal zweite Kategorie) und zwei Sprintwertungen. Die Entscheidung dürfte schon auf dieser Etappe fallen, wenngleich Markus Fothen – auf Platz sechs mit 1:24 Minuten Rückstand auf Weening – schon ankündig-te, dass auch am Schluss-Sonntag keineswegs gebummelt werde. Die Frage, ob noch ein Weg an den „fliegenden Holländern“ von Rabobank vorbei führt, verneinen die meisten Experten. Christian Knees sagt: „Ra-bobank ist etwas überlegen. Eine Mannschaft wie diese gibt es im deut-schen Radsport nicht.“ Fünf der sechs Niederländer nehmen nach bis-lang 510 gefahrenen Kilometern die vorderen Plätze ein. Gut angekom-men sind anscheinend auch die Präsente aus dem Etappenort Sonne-berg. Wie zu hören war, werden die ferngesteuerten Modellautos von den holländischen Jungprofis gerne in den Hotelfluren eingesetzt.

Die Begeisterung der Bevölkerung im Etappenziel Saalfeld war am Frei-tag genauso groß wie bei den Durchfahrten in Bruchstedt, Bad Tenn-stedt, Mühlhausen, Straußfurt, Bad Berka und Rudolstadt. Erwachsene, Jugendliche, Schulkinder und Kindergartenkids - die Thüringen-Rundfahrt ist auch in diesem Jahr ein Zuschauermagnet.

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